Deutschkenntnisse werden für die meist körperlichen Arbeiten vermeintlich nicht benötigt. Es gibt so gut wie keine Angebote, um Deutsch zu lernen. Der befristete Aufenthaltszweck ist alleine die Arbeit. Aspekte der gesellschaftlichen Teilhabe, das Knüpfen von sozialen Kontakten in der Nachbarschaft und Freizeit spielen in der Anwerbeagenda keine Rolle. Für die Menschen selbst umso mehr: um zu verstehen und sich selbst mitteilen zu können. Spracherwerb in Eigeninitiative. Manchmal gibt es Kolleg*innen mit Sprachkenntnissen, die im Unternehmen vermitteln. In der Kommunikation wird improvisiert. Erst in den 1970er Jahren entwickelt sich in Mannheim ein nennenswertes Angebot an Sprachkursen, die vom Deutschen Gewerkschaftsbund und den Wohlfahrtsverbänden gemacht werden. Und so bleibt es für manche schwierig, sich zu verständigen. Sprache ist ein Schlüssel für gesellschaftliche Teilhabe. Eine gesetzliche Grundlage zum Anspruch auf sowie der Verpflichtung zum Spracherwerb schafft der Bund erst in 2005 mit der Einführung der Bundesintegrationskurse.
"Die Sprache ist das A und O der Integration." (Charisios Tzellos)
techn. Angaben zum Interview
