Kapitel
Nazan Kapan
Frau, Arbeiterkind, Migrantin, Muslima – dieser Vierklang an Herausforderungen prägt Nazan Kapans Biografie. In ihrem Elternhaus in Duisburg sieht sich die junge Zehra Nazan Dursun mit traditionellen Wertvorstellungen, aber auch den Erwartungen ihrer deutschen Umgebung konfrontiert. Im Interview beschreibt sie die Eltern, die sich aus den einfachen Verhältnissen und Möglichkeiten einer Bergarbeiterfamilie zur Selbständigkeit emporarbeiten, die Mutter zur Inhaberin einer Änderungsschneiderei. Nazan darf Fahrradfahren und den Führerschein machen, doch die Verheiratung erfolgt nach traditionellem Muster. Erst langsam emanzipiert sich die junge Frau. Sie lässt sich scheiden, studiert und bewältigt das Leben als alleinerziehende Mutter. Im Beruf und in ihrem ehrenamtlichen wie politischen Engagement setzt sie sich vehement für die Gleichstellung und ein gesellschaftliches „Wir“ ein.
„Ich werde in diesem Land sterben ohne irgendeine Migrationsgeschichte hintendran, nur als Nazan Kapan“